NPL #089 - Vom See Mollejusgobejárvi zum See Badajárvi

Am Morgen waren die Rentiere wieder da und weideten in etwas Abstand zum Zelt. Als ich jedoch aus dem Zelt kletterte, verschwanden sie hinter dem nächsten Hügel. 

Heute führte der Weg so ziemlich genau Richtung Nordost. Dabei versuchte ich größere Blockfelder zu umgehen und eher auf krautigem Untergrund zu laufen. Der Boden hier oben auf dem Plateau war relativ trocken, so dass das ausnahmsweise gut möglich war. Meine Fußsohlen hatten mir die Blockfelder der letzten Tage ein bisschen übel genommen und brauchten ein bisschen Erholung. Ich navigierte mich zwischen den kleinen Bächen so durch, dass ich nur den Rádvojohka als größeren Fluss queren musste. Das ging ganz gut, wenn auch nicht so elegant, wie bei den Rentieren, die dort zur gleichen Zeit unterwegs waren. 

Das Gelände war sehr flach, so dass man sich schon weit orentieren konnte. Durch die Ebenheit der Landschaft hier sieht man die Seen und Flüsse manchmal wie auf einer Karte in der Landschaft liegen, was natürlich bei der Orientierung sehr hilft. Auf der anderen Seite erscheinen aufgrund der Leere selbst große Strecken relativ kurz zu sein, so dass man immer erstaunt ist, dass es bis zu dem See gleich dort vorn ja doch noch 2 bis 3 Stunden sind. Das weglose Laufen machte Spaß. Der Untergrund war nicht schwieriger, als bei einem markierten Wanderweg. Und bei den Wanderwegen hatte ich ja manchmal das Problem gehabt, den Markierungen zu folgen und den Weg nicht zu verlieren. Hier musste ich nur dem Kompass nach und meine Position manchmal mit dem Navi gegenchecken. Das war auch insofern wichtig, da manche Seen auch in Spalten verliefen und manchmal erst spät zu sehen waren. Zwischen zwei solcher langgestreckter Seen musste ich durch. Das klappte ganz gut, so dass ich weiter meinem Kurs folgen konnte und über riesige ebene Flächen dann meinen Zeltplatz am Badajárvi erreichte. Den See musste ich im Süden umrunden, was noch einmal etwas Zeit in Anspruch nahm, da sich dort ein größeres Flussdelta erstreckte, welches es zum umlaufen galt. Das wollte ich heute noch schaffen, damit morgen früh nicht gleich wieder eine Watung ansteht.

Eigentlich war es noch gar nicht so spät und ich noch nicht so müde, aber in der Karte waren auf den nächsten ca. 10 km Sumpfgebiete eingezeichnet. Und da es schon außerhalb der Sumpfgebiete nicht gerade trocken war, war nicht davon auszugehen, dass ich dort ein trockenes Plätzchen für mein Zelt finden würde. Hier jedoch gab es gut geeignete Wiesenbereiche und fließendes Wasser. Wenn man einen so perfekten Zeltplatz findet, sollte man zugreifen und einfach mal die Beine hochlegen. Wer weiß, was der nächste Tag bringt.



Kommentare

  1. det lilla storsjöodjuret06 Oktober, 2022

    Das Nabar Plateau ist wirklich super flach, krass!

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