NPL #082 - Von der Rostahytta zur Gappohytta

Von der Rostahytta hat man zwei Möglichkeiten, seinen Weg in Richtung Kilpisjärvi fortzusetzen. Entweder man geht über die schwedische Pältsastugan, was etwas kürzer ist oder über die norwegische Gappohytta. Meine „Bekannte“ aus Senja hatte bei unserem letzten Treffen empfohlen, dass wenn das Wetter so ist, dass man was sieht, durch das Isdalen und damit über die Gappohytta zu gehen. Das wäre wirklich spektakulär. Das Wetter war gut und ich hatte sowieso vor, über die Gappohytta zu gehen. Auch Mats entschied sich für diese Route, wollte dann aber von der Gappohytta zur Pältsastugan, weil dieser Weg auch schön sein soll und er sowieso in Kilpisjärvi seine Tour beenden wollte. Der Anstieg war nicht so dramatisch und es gab ein paar Blockfelder, insgesamt war die Etappe aber angenehm zu gehen. Die Sonne schien und man konnte den Weg richtig genießen. Ich hatte Mats überholt, aber er holte mich in meiner Pause ein und setzte sich zu mir. Wir hatten beide keine Ambitionen, zusammen zu wandern, jedoch war es nett, die Pause  miteinander zu verbringen oder sich abends in der Hütte wieder zu treffen.

Der Weg führte nach der Pause nochmal kurz ein paar Kilometer durch Schweden, bevor man die norwegische Gappohytta erreichte. Ich war ein bisschen eher da, als Mats. Sowohl in der neuen als auch in der neuen Gappohytta war jeweils ein Bett besetzt. Ich ging erstmal in die neue Hütte und wollte auf Mats warten und dann beratschlagen, welche Hütte wir nehmen. In der Zwischenzeit kamen noch zwei Schweden, die meinten, dass sie versucht hätten zu buchen, aber nur noch ein Bett frei gewesen wäre. Ich machte mir keine Sorgen, weil es ja derzeit so ist, dass die Hälfte der Betten buchbar ist und die andere Hälfte an diejenigen geht, die ohne Buchung kommen. Und da ich ja früh da war, sollte es hier eigentlich kein Problem geben. Auf einmal kam eine ganze Jugendgruppe zur Hütte, aber der Betreuer meinte auf meinen erschreckten Blick nur, dass sie bloß Pause machen und dann weiter gehen. 

Als Mats kam, entschieden wir uns in die alte Hütte zu gehen, weil da mehr Platz für die Rucksäcke war. Wir schrieben uns gleich ins Hüttenbuch ein, da es nach der Reihenfolge im Hüttenbuch geht, wer einen Platz bekommt. Es war so ein Gefühl, dass heute hier nicht alles glatt geht. Mats hatte unterwegs Pilze gesammelt und wollte diese mit mir teilen. Ich ging nochmal ca. 1 km weiter auf der Suche nach Mobilfunkempfang - ergebnislos. 

Als ich wieder zurückkam, ging das Chaos los. Eine riesige Schülergruppen des Skigymnasiums, sozusagen die sportliche Nachwuchselite aus Norwegen, war angekommen und hatten die gesamte alte und die halbe neue Hütte gemietet, also drei Viertel der Plätze. Zusätzlich stellten sie noch Zelte auf. Mats meinte, dass das für ihn heißt, im Zelt zu übernachten und fing an zusammenzupacken. Ich dachte, dass er abseits an der Hütte zelten will. Ich wollte aber noch versuchen, in der anderen Hütte einen Platz zu bekommen. Nach einigem hin und her war da ein Bett frei und als ich dann Mats suchte, war er nicht mehr da. Meine Annahme, dass er an der Hütte zelten wollte, war wohl falsch gewesen und ich wusste, dass er in Richtung Pältsastugan gehen wollte, unsere Wege sich also nicht mehr kreuzen. 

Ich fand es unglaublich schade, dass ich mich aufgrund dieses Chaos nicht von ihm verabschieden konnte, nachdem wir ein paar Tage zusammen unterwegs waren. Außerdem fand ich es auch sehr merkwürdig, dass die Gappohytta im Gegensatz zu anderen einen Hytteverd hatte und diese Frau im Vorfeld nicht informiert war, dass da eine riesige Schulklasse kommt und die Hütten vorbestellt hat, ja uns zuvor noch gesagt hatte, dass mit unseren Schlafplätzen alles so in Ordnung gehen würde. Das war das erste und einzige Mal auf der gesamten Tour, dass das Thema Hüttenübernachtung wirklich problematisch war.



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