NPL #079 - Von der Vuomahytta zur Dividalshytta

Die meisten Hütten bestehen eigentlich aus mehreren Gebäuden. Oft die Hütte selbst, ein Klohäuschen, manchmal in Verbindung mit dem Holzschuppen oder auch jeweils einzeln, etwas seltener eine Sauna und oft noch eine ältere Hütte, den Vorgänger der heutigen Haupthütte. Auch die Vuomahytta hat eine solche Vorgängerhütte, die von einem norwegischen Ehepaar gemietet war. Ich unterhielt mich am Morgen mit dem Mann und er war beim Thema NPL sofort Feuer und Flamme. Er wollte unbedingt die Adresse von meinem Blog. Dass der auf deutsch wäre sei nicht so schlimm. Das könne sein Kumpel übersetzen. In solchen Momenten merkt man, dass es nicht alltäglich ist, was man da gerade tut und dass man damit andere Menschen begeistert, die diese Leistung anerkennen.

Aber auch von der schönen Vuomahytta hieß es Abschied nehmen, auch wenn mir der Weg kurz hinter der Hütte erstmal von einem Rentier versperrt wurde, welches genau wie ich den Wanderweg benutzen wollte. Normalerweise flüchten sie immer schnell, aber dieses ließ sich nicht beirren, trat kurz höflich zur Seite und ging, als ich vorbei war, weiter den Weg entlang.

Zur Dividalshytta führt der Weg entlang des Anjavassdalen durch Birkenwald und höhere Vegetation, was abwechslungsreich aber auf manchen Strecken anstrengend zu laufen ist. 

Und dann kam mir auf einmal eine Frau mit ihrer Tochter entgegen, die mir sehr bekannt vorkamen. Wir schauten uns an und mussten erst mal lachen. Ich fragte entgeistert, woher sie kommen und sie grinste und sagte aus Sulitjelma. Das war natürlich Quatsch, aber ich hatte soeben die Familie wiedergetroffen, die ich zuerst am Famvatnet und dann noch mehrere Male gesehen hatte. Sie hatten ihre Reise beendet und waren jetzt gerade zuhause auf Tour, da sie in der Nähe auf Senja wohnen. Sie machten eine kürzere Tour zum Altevatnet, wo der Vater auf sie wartete. Ich fragte noch nach dem Wetter und bekam ein paar gute Tipps, welche Route ich gehen sollte und dann trennten sich unsere Wege wieder. Jetzt werden wir uns sicher nicht noch mal treffen.

Das Dividalen am Ende der Etappe war mit einem schönen Kiefernwald bestanden, den ich hier gar nicht vermutet hatte und roch ein bisschen nach dem Wald zuhause. Um zur Dividalshytta zu gelangen, müssen am Ende noch über 200 Höhenmeter steil den Hang hinauf überwunden werden - im Wissen dass morgen früh weitere 350 m warten, da die Hütte im mittleren Teil des Hanges liegt.

In der Hütte traf ich auf einen älteren Schweden - erst nach ein paar Tage wusste ich dann, dass er Mats heißt - der auch nordwärts unterwegs war. Etwas später kam noch eine junge Schwedin dazu, die gerade das Gröna bandet am Treriksrøyset begonnen hatte, also in der Gegenrichtung unterwegs war, nachdem sie das Vita Bandet (mit Ski im Winter) von Grövelsjön aus nordwärts schon gelaufen war. Auch das Blå bandet, d.h. mit dem Kanu die gesamte Küste Schwedens entlangzufahren, hatte sie schon absolviert.

Es war mal wieder ein sehr netter Abend und da Mats und ich in der gleichen Richtung unterwegs waren und wir in den Hütten übernachteten, würden wir beide uns auch in den nächsten Tagen wiedertreffen.



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