NPL #077 - Von der Lappjordhytta nach Innset

Am Morgen zeigte sich, dass es auch Vorteile haben kann, wenn man bis zum Klo ein paar Meterchen draußen zurücklegen muss. Man kann gleich auf dem Rückweg ein paar Blaubeeren für das Porridge einsammeln, damit das nicht immer gleich schmeckt. Wenn ich in Abisko schon kein Blåbärsoppa-Pulver bekommen habe, nimmt man eben das Original. Schön war auch, dass die Wolken weggezogen waren und den Blick zurück auf das Lapporten, die berühmte Felsformation bei Abisko freigaben. Diese sollte ich heute noch ein paarmal beim Blick zurück sehen. 

Erst einmal ging es von der Hütte weiter steil den Berg hinauf bis über die Baumgrenze und dann entlang von Gletschern bis durch das breite grüne Salvasskardet. Es ließ sich gut laufen. Der Boden war sogar etwas abgetrocknet und die Flussquerungen unproblematisch.

Wenn man den Nordkalottleden wandert, könnte man als nächstes am Altevatnet-Stausee in der Altevasshytta übernachten. Aber besonders bei deutschen NPL-Läufern ist als Alternative die Huskyfarm von Björn Klauer in Innset als Übernachtungsmöglichkeit beliebt. Björn Klauer war bei seiner NPL-Tour mit seinem ersten Husky von der Gegend dort so begeistert, dass er „hängen geblieben“ ist und eine Huskyfarm in Innset aufgebaut hat. Diese wird heute von seinem Sohn Morten und seiner Frau geführt. Als NPL-Läufer kann man sich auch Versorgungspakete dorthin schicken lassen. Ich hatte zwar kein Paket dort und von Hunden überhaupt keine Ahnung, fand es aber spannend, das mal zu sehen.

Vom Nordkalottleden aus sieht man Innset abseits des Weges in einem Seitental liegen, muss dann aber noch am großen Altevatnet-Staudamm entlang, um Innset dann nach 4 km Straße von dort aus zu erreichen. 

Vom Klang her war klar, in welche Richtung ich musste, aber ich bin mal wieder nicht die Straße entlang, sondern durch die „Hintertür“ - eine schöne Holzbrücke, die vom Ort direkt hinten auf den Hof führt.

Die Farm hat 80 Hunde, die im Hof entweder einzeln an Einzelhütten angekettet sind oder in  Kleingruppen zusammen in Gehegen. Das hängt vom Alter ab, der Stellung im Rudel und wie die Tiere sich vertragen und zusammen passen. Um 18 Uhr war Fütterung und da konnte ich dabei sein. Die Hunde in den Gehegen werden dazu im Gehege festgemacht. Ein paar hatten sich in die Wolle gekriegt, so dass drei Leute recht rabiat dazwischen gehen mussten. Die Huskys sind keine abgerichteten Hunde, sondern noch sehr nahe am Wolf. Nach der Fütterung ging ich mit in die Gehege, um die Hunde wieder loszumachen. Dabei muss man die Reihenfolge der Stellung im Rudel beachten. Ich war da mit meiner eher ängstlichen Haltung zu Hunden erst skeptisch, ob ich das hinkriege, aber es ging gut. Wieder eine innere Grenze ein Stück verschoben. Morten hat mir noch eine ganze Menge Interessantes über die Hunde und ihr Verhalten erzählt. Wäre schon spannend, das im Winter mal in Aktion zu sehen. Wenn es da nicht so kalt und dunkel wäre… 

Schön war auch eine NPL-Läuferin aus 2019 zu treffen, die gerade auf dem Hof war, sowie mit einer deutschen Familie mit einer kleinen hundeverliebten Tochter Abendbrot zu essen, die auf ihrer Rückfahrt vom Nordkapp hier ein paar Tage Pause machten.



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