NPL #074 - Von der Cáihnavággihytta nach Rovvidievvá

Am Morgen wachte ich auf. Nicht schon wieder! Der Wind heulte und der Regen klatschte ans Fenster. Doch auf dem Weg zum Klo merkte ich, dass der Regen eigentlich gar nicht so schlimm war. Der Wind wehte nur ordentlich in Bereich der exponiert stehenden Hütte, so dass der Regen schlimmer schien. Und das starke Windgeräusch wurde vom Schornstein enorm verstärkt. Draußen war alles halb so wild und ich wusste, dass mit dem Abstieg ins Tal auch der Wind weniger würde. So war es dann auch. Die Sonne kam raus und es war perfektes Wanderwetter. 

Auch die Strecke was nicht schwierig, so dass der Abschnitt zur Cunojárvihytta recht schnell erledigt sein würde. Etwas sumpfig war es unten in der Ebene schon, aber ab heute würde es einen guten Grund geben, gern die Sumpfgebiete  zu durchwandern - ich hatte meine ersten reifen Moltebeeren gefunden und natürlich sofort vertilgt. Dazu ergänzten ab heute zusätzlich Blaubeeren das Angebot. 

Es ging mal wieder über die Grenze. Aber an der Grenze machten sich vier unauffällig in neongelb gekleidete Personen am Grenzrøyset zu schaffen. Grenzmanipulation an der EU-Außengrenze?! War ich hier einen richtig großen Ding auf der Spur? Leider konnte ich mich um das Thema erstmal nicht weiter kümmern, da ich meine Nahrungsvorräte auffüllen musste.

Nahe der Cunojárvihytta befinden sich auf der schwedischen Seite die Unna Allakas Stugorna, in denen der Stugvärd - in diesem Fall eine Frau -  in einem kleinen Shop Lebensmittel verkauft. Durch den zusätzlichen Tag in Skoaddejávre waren diese ein bisschen zu sehr zusammengeschmolzen, so dass Nachschub hermusste. Ich kaufte in Ermangelung von Knäckebrot eine Packung Kartoffelmus, Kekse, eine kleine Dose Ananas und einen Beutel heiße Schokolade. 

Der (oder die?) Stugvärd erklärte mir auf Nachfrage, dass das Wetter morgen richtig schlecht werden sollte - starker Wind und Regen. Also beschloss ich, heute so weit zu laufen, wie möglich, damit morgen weniger bis Abisko übrig bleibt. Am Ende wurden es über 35 km, da die Strecke leicht zu gehen ist. Ich zeltete nahe der Sami-Siedlung Rovvidievvá am Wegesrand an einem Wasserfall. 



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