NPL #071 - Von der Paurohytta zur Sitashytta

Am Morgen regnete es. Die Wolken hingen tief und es war sehr neblig. Als ich aufwachte, konnte ich gerade so das diesseitige Ufer sehen, irgendwann konnte man über den See sehen, aber die Berge blieben im Dunst.

Ich hatte heute nur eine kürzere Etappe von ca. 21 km vor mir. Und ca. nach 9 km kam zusätzlich eine Schutzhütte, die auch zwei Übernachtungsplätze hatte. Somit war es nicht ganz so dringend, früh loszugehen. Der Schweizer musste eigentlich meine Monsteretappe von gestern laufen, scheint aber gut mit langen Etappen klarzukommen und recht schnell zu sein. Jedenfalls entschied er sich auch, etwas abzuwarten. Wenn man loswill und nicht kann, ist es nicht das Schlechteste, mit einem Schweizer auf der Hütte zu sein. Der hatte die Ruhe weg und las gemütlich sein Buch, während ich immer zum Fenster schaute, ob es schon besser wird. Gegen halb zehn riss es dann wirklich auf. Wir räumten gemeinsam die Hütte auf und gingen los. 

Heute war der Weg gut markiert. Erst ging es am See entlang wieder nach Schweden und dann nach einem Anstieg weiter oben um den Berg herum. Ein paar Schneefelder gab es noch und hier wurde ich vorsichtiger, weil der Schnee taute, weich war und oft ein Bach drunter entlang ging. Ich versuche sie zu umgehen, wenn immer möglich. Die Sonne schien jetzt und es machte viel Spaß zu laufen. Und wenn man in guter Laune vor sich hinläuft und gerade alles easy ist, genau dann passieren die Fehler. Ein Mini-Schneefeld auf dem Weg. Wäre überhaupt kein Problem gewesen, 2 m weiter links zu gehen. Aber wenn man nicht bei der Sache ist und an alles mögliche denkt… Jedenfalls war mein linkes Bein bis zum Anschlag weg und baumelte im Hohlraum. Noch mal Glück gehabt. Ich hätte auch blöd auf einem Stein aufkommen können. Hier muss man eben immer konzentriert bleiben. 

Meine Mittagspause machte ich an der Schutzhütte und dann ging es die restlichen 12 km bis zur Sitashytta. Kurz vor dem Ziel wieder ein Regenbogen. Diesmal sogar ein doppelter. Gestern hatte ich auch schon einen zum Etappenende. Ist eigentlich ganz schön, so als Zieleinlauf für den Tag. Heute hieß es jedoch dann noch mal Regenjacke auspacken für die letzten 1,5 km entlang der Schotterstraße. 

Die Sitashytta hatte ich mal wieder ganz für mich allein. Hat beides seine Vorteile.




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