NPL #069 - Vom Westende des Akkajaure zur Røysvatnhytta

Der Morgen war unglaublich schön. So im Schlafsack sitzend sein Frühstücksbrei zu essen mit Blick auf den See und auf das Áhkka-Gebirge, was sich heute dann doch noch mal zum Abschied zeigte. 

Ich ging weiter auf dem Grenseleden. Die norwegischen Berge kamen immer weiter in den Blick. Der Schnee kam zurück oder besser - ich ging wieder in den Schnee hinüber. Es ist schon sehr deutlich, wie sich hier die Landschaft an der Grenze der beiden Länder ändert. Doch vor der Grenzquerung musste ich noch auf den Nordkalottleden wechseln. An der Kreuzung lagen die Richtungsschilder alle auf dem Boden, aber wenigstens so ausgerichtet, dass die Pfeile stimmten. Der Grenzübergang war diesmal nur ein gelbes Schild. Ich war wieder in Norwegen. In den nächsten Tagen werde ich täglich mehrfach zwischen den Ländern wechseln. Das wäre letztes Jahr gar nicht möglich gewesen. 

Die Markierung des Nordkalottledens war ziemlich dürftig, so dass es nochmal ziemlich viel Zeit in Anspruch nahm, zur Røysvatnhytta zu kommen, zumal hier auch wieder Schneefelder zu queren waren.

In der Hütte traf ich auf Oskar, einen Schweden, der schon den Ofen geheizt hatte. Seinen Spuren war ich in den letzten beiden Tagen im Matsch gefolgt. Wir unterhielten uns über die Strecke und unsere Erfahrungen, die wir bis jetzt gemacht hatten. Ich hatte vor, die nächste Etappe bis zur Paurohytta zu gehen. Er wollte das eigentlich an zwei Tagen mit Zwischenübernachtung im Zelt machen, aber wenn das Wetter passt, geht er vielleicht auch bis zur Hütte. Die Etappe ist mit über 27 km ziemlich lang. Sein letzter Kenntnisstand vom Wetter war, dass es große Mengen regnen sollte, meiner war, dass es auch regnen sollte, aber eher Nebel ist. Beides alles andere als ideal, also würde ich zeitig losgehen.

Ach so, im Hüttenbuch hatte ich Eintragungen der letzten Tage gelesen, wo sehr schlechte Bedingungen bei den Flussquerungen südlich vom Røysvatnet beschrieben wurden. Eine Frau war sogar in den Fluss gefallen. Ich denke, dass die Entscheidung für den Grenseleden richtig war, auch wenn Flussquerungen selbst mit Brücken nicht immer einfach sind.



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