NPL #067 - Von Gisuris nach Ritsem und Pausentag

Lange habe ich überlegt, ob ich mit dem Boot nach Ritsem fahre oder ob ich den Akkajaure zu Fuß umrunde, also dem Nordkalottleden folge. Dann könnte ich Norge på langs komplett zu Fuß zurücklegen. Jedoch gibt es im Buch der Nordlandsruta, die hier identisch mit dem Nordkalottleden verläuft, eine Passage über zwei sehr schwierige Flussquerungen ohne Brücke südlich des Røysvatn bei hohen Wasserständen und der DNT Narvik hatte aufgrund des ungewöhnlich hohen Niederschlages im Juli vor Flut in den Flüssen des Gebietes gewarnt. Von der Norwegerin in Ny Sulitjelma wusste ich, dass sie ab Røysvatn den Grenseleden gegangen war und dann von Ritsem mit dem Boot übergesetzt ist. Das schien mir in Anbetracht der Situation eine gute Lösung, denn das einzige Dogma bei NPL sollte sein, dass man da heil durchkommt und sich keiner unnötigen Gefahr aussetzt, vor allem, wenn man allein unterwegs ist.

Ich startete also am Morgen in Gisuris, um die technisch nicht weiter anspruchsvolle Strecke von 16 km bis zum Fähranleger in Änomjálmme zurückzulegen. Das Wetter war wieder großartig und ich ging am Fuß des Áhkka-Gebirges entlang mit tollen Ausblicken über die Flusslandschaft. Kurz vor den Akkastugorna hatte ich wieder Mobilfunkempfang und so machte ich erstmal eine Telefonpause. Danach ging es weiter zum Fähranleger, wo schon eine Menge Leute warteten. Da ich ja wieder Netz hatte, buchte ich schnell noch ein Bett für zwei Nächte in Ritsem, da ich nicht wusste, ob die Herberge voll wird.

Den Bootstyp der Storlule kannte ich schon vom Vorjahr von Saltluokta und so war ich nicht weiter überrascht, in welcher Nussschale der riesige Akkajaure überquert wird. Und bei solch tollen Wetter ist das ja auch kein Problem. Die Fahrt führte mich schon an den Bergen am Westufer vorbei, die ich in den nächsten Tagen erreichen werde.

In Ritsem war es doch recht ruhig in der Herberge, so dass ich erstmal ein Zimmer für mich mit Blick auf das Áhkka-Massiv hatte.

Im Laufe des Pausentages kamen dann noch Marianne an, neben der ich in Árasluokta gezeltet hatte und die jetzt mit mir das Zimmer teilte und mit einem späteren Boot auch Johanna und Gustav, die beiden Schweden aus der Virvasshytta und Ny Sulitjelma. Wir quatschten noch nett miteinander über die Erlebnisse der letzten Tage. Beide würden einen Tag nach mir über eine andere Strecke in Richtung Abisko gehen. Vielleicht treffen wir uns ja nochmal dort wieder oder am Treriksröset, wo ihre Gröna-Bandet-Wanderung dann zu Ende geht. Das wäre wirklich nett.

Diesmal war ja der Abstand der Pausentage nicht so groß, aber der Vollständigkeit halber:

Insgesamt sind es jetzt (lt. Navi):

Gesamtlänge: 1.702,9 km

Anstiegshöhe: 39.891 m



Kommentare

  1. Hallo Manja, ich lese regelmäßig Deine Einträge . Dein Durchhaltevermögen und Mut sind bewundernswert.
    Ich drücke für die letzten Kilometer die Daumen.
    Liebe Grüße Kerstin

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    1. Bin durchs Padjelante schon durchgeflutscht. Nun kommt das Dividalen, auf das ich mich schon freue. Und das Wetter soll auch ganz gut passen…

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  2. Hei. Bin um 16.30 in Abisko. Und du? Heute? Gruss Elke

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