NPL #064 - Von Ny Sulitjelma bis kurz hinter die Sårjåsjaurestuga

Heute morgen sollte der Regen eigentlich aufhören und der Nebel hochziehen. Aber das Wetter hier hält sich nicht an die Vorhersage. Trotzdem packte ich zusammen und zog los. Die drei, die gestern über den Pass gekommen waren sagten, dass es schlagartig ab dem Pass schlechter wurde. Da ich andersherum unterwegs war, hoffte ich auf das Gegenteil.

Ich folgte zuerst dem Schotterweg bergan. Das steile Schneefeld, was diesen querte, kannte ich schon außen Erzählungen der anderen und umging ich unterhalb. Überhaupt würde ich heute wieder öfter im Schnee unterwegs sein. Der Weg war steinig und rutschig, aber die Markierungen in Signalrot gerade aufgefrischt, so dass der Pfad relativ leicht zu finden war. An der letzten norwegischen Hütte machte ich noch einmal Pause vor dem Schlussabschnitt bis zur Grenze.

Die meisten Flussquerungen konnte ich in meinen Wanderstiefeln machen, jedoch kamen jetzt ein paar besondere Spezialitäten. So als ob Norwegen hier dem werten Wanderer noch mal zeigen wollte, was er in Schweden vermissen wird und wo in Norwegen der Hammer hängt.

Eines war eine Flussquerung „mit Brücke“, wobei dieses nennen wir es einmal „Bauwerk“ nur den besonders tiefen Teil überbrückte. Bis dahin musste man beidseitig waten. Die Zugänge waren kaputt bzw. die Treppen waren auf die Brücke gelegt und befestigt. Einen Preis für Eleganz bekommt man sicher nicht, wenn man sich mit dem Monsterrucksack dort hochwuchtet. 

Bei der zweiten Flussquerung ist oberhalb in den Karten immer noch eine Brücke eingezeichnet, die seit längerem schon nicht mehr existiert. Statt dessen ist unten am Zulauf in den See eine Watstelle über mehr als 100 m über 5 große Einzelarme des Flusses, welcher unter anderem aus Gletscherwasser gespeist wird. Also sehr lang und sehr kalt. Und die Füße sind aufgrund der Kälte trotz der Barfussschuhe sehr empfindlich für spitze Steine. Den beiden Rentieren, die ich dort sah, machte das weniger aus.

Aber dann war auch das geschafft und ich überquerte mal wieder die Grenze zu Schweden. Die Landschaft sah wirklich schlagartig anders aus. In Norwegen schroff und eisig und in Schweden hügelig und grün. 

Jetzt war ich also im Pandjelanta unterwegs, dem „Hohen Land“ der Sami. Dort kam ich entlang des Sårjåsjávrre, der einen norwegischen und einen schwedischen Teil hat, zur gleichnamigen Hütte, die den Beinamen Konsul Perssons Stuga trägt. Die Tochter dieses in Sulitjelma tätigen Unternehmers hatte die Hütte in den 1920ern errichten lassen. Sie liegt schön an einen Wasserfall und ein paar Wanderer hatten am Strand schon ihre Zelte aufgestellt. 

Ich ging noch etwas weiter und fand auch einen schönen Platz für mein Zelt mit fließend Wasser aus dem eigenen Wasserfall und ein paar „Waschbecken“ an der Seite.



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