NPL #061 - Von der Trygvebu zur Balvasshytta

Johannes hatte es schon erzählt - im Junkerdalen Nasjonalpark läuft man große Strecken durch hohe Vegetation. Bei ihm hatte es damals die ganze Zeit geregnet, so dass auch die hohen Stauden und Gräser nass waren und man beim Durchgehen jedesmal eine zusätzliche Ladung Wasser abbekommt. Er war jedenfalls nicht begeistert. Bei mir war es einigermaßen trocken und ich fand es großartig, hier durchzugehen. Auch Pilze gibt es schon viele und ich habe manchmal den Eindruck aus dem Frühling direkt im Herbst angekommen zu sein. Ach nein, da waren ja noch die heißen Tage auf der E6. Das muss wohl der Sommer gewesen sein. 

Jedenfalls regnete es heute nicht und so konnte ich nach der Querung der Skaitielva - mit Brücke! - eine schöne Pause an der Argaladhytte machen. Diese liegt wunderschön an einer Flussbiegung inmitten einer Wiese und besteht aus einer alten Hütte und einer neuen. Als ich gerade ein paar Fotos machen wollte sah ich, dass jemand in der Hütte war. Ich winkte und kurz darauf öffnete sich die Tür und ich erkannte den Vater der Familie, die ich schon zweimal vor dem Sivertgården und in Stekvasselv getroffen hatte. Sie zeigten mir die alte Hütte und wir redeten ein bisschen. Ich hatte mich schon gewundert, warum im Hüttenbuch von Umbukta eine Eintragung von ihnen war, obwohl ich einen Tag eher an der Gressvasshytta war und es ja keine direkte Verbindung nach Umbukta gab. Es stellte sich heraus, dass Håkon sie wegen der für die Tochter gefährlichen Flussquerungen in Speltfjelldalen mit dem Auto von Stekvasselv nach Umbukta gefahren hatte. Jedenfalls freuten wir uns über dieses erneute Treffen. Für sie würde die Tour in Sulitjelma zuende sein.

Nach der Argaladhytta ging es weiter nach oben und das Tal ändert vom tief eingeschnittenen Flusstal zu einem breiten offenen Trogtal, in dessen Mitte der Weg verläuft, welches bis zum Ballvatnet geht. Ich traf noch einen Niederländer, der NPL von Nord nach Süd geht. Wir unterhielten uns Kürzung tauschten ein paar Infos aus. Er wollte noch ein bisschen weiter gehen, ich war fast da. Am Ende musste ich eigentlich östlich am See entlang, aber es war so viel Wasser im See, dass der Weg durch den See ging. Also über Moor gehen kann ich ja nun ganz gut, aber übers Wasser… Da hab ich noch keine Qualifikation. Als querfeldein und drumherum.

An der Hütte war super Wetter und ich überlegte, ob ich nicht lieber besser am See hätte zelten sollen, aber egal. Die Hütte war neu und toll. Auf einmal hörte ich Stimmen draußen. Ein Boot legte unten am See an und drei Leute luden Material aus. Es waren Einar, Wenche und Per vom DNT, die ein paar Dugnad-Tage einlegten und die Hütte von außen streichen wollten. Sie machten sich nach einem Kaffee auch gleich ans Werk. Am Abend unterhielten wir uns noch lange. Einar war im DNT-Verein von Sulitjelma der Hüttenverantwortliche und organisierte viele Dugnad-Einsätze. Per war genau wie seine Frau Wenche pensioniert und nun im DNT aktiv. Vor seiner Pensionierung hatte er in Bodø bei der Kommune als Landschaftsarchitekt gearbeitet und er freute sich mit mir einen anderen zu treffen. Die drei gaben mir auch Tipps für den Folgetag und erzählten von einer neuen Brücke, die man nicht so einfach vom Weg aus sieht. Außerdem weiß ich jetzt, dass auf dem Dach der alten Hütte wohl sogar Mobilfunkempfang wäre. Ich habe es jedoch nicht ausprobiert und bin auch nicht sicher, ob Einar das wirklich ernst gemeint hat.

Es war ein wirklich netter Abend und es ist immer wieder toll mit den Leuten hier ins Gespräch zu kommen und mehr über das Land zu erfahren.



Kommentare

  1. Liebe Manja, herzlichen Glückwunsch zum Polarkreis!!! Du bist echt toll!! LG Brigitta

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