NPL #060 - Von der Lønsstua zur Trygvebu

Der Morgen begann mit einem guten Frühstück, aber dann hieß es auch schon Sachen packen und noch einmal ein Abschied. Die drei anderen würden durchs Junkerdalen zurück nach Schweden fahren und ich würde weiter nordwärts gehen. 

Ich hatte heute zwei Routen zur Auswahl - entweder ich folge der Nordlandsruta über Graddis oder ich gehe die Abkürzung über das Junkerdalen turistsenter und dann die ehemalige Straße am Fluss entlang. Da diese abgerutscht und verschüttet ist und nicht mehr als durchgängige Wegeverbindung in der Karte eingetragen ist, hatte ich Simon von der Bolnastua aus kontaktiert und er hatte mir einen Link zu Erfahrungsberichten dazu auf den Outdoorseiten geschickt. Das war super, aber ich war total unentschieden. 

Als ich am Morgen jedoch von Lønsdal ins Fjell aufgestiegen war, war alles klar. Das Wetter war gut, ich hatte gute Sicht, ich hatte einfach Lust, hier oben zu sein. Am Fluss entlang im tief eingeschnittenen Tal der Skaitielva würde ich ja morgen noch entlang wandern. Also entschied ich mich für die längere Strecke über Graddis. Der Weg war gut zu gehen und ich hatte tolle Ausblicke über das Junkerdalen. Außerdem konnte ich meine Gedanken ein bisschen ordnen. Die letzten beiden Tage waren emotional ganz schön herausfordernd gewesen. 

Der Abstieg nach Graddis ging über blockiges Gelände. Manche Steine lagen etwas lose, aber auch der war bald geschafft, um dann auf der anderen Seite wieder nach oben in Richtung Fredheim und Trygvebu zu klettern. Diese große Hütte hatte ich mal wieder ganz für mich allein mit Blick auf den Wasserfall vom Küchenfenster aus. 

Gegen 22 Uhr kamen dann noch kurz zwei Norweger vorbei, die nur mal die Hütte sehen wollten, da sie planen, morgen hierher zu wandern. Solche Besichtigungen hatte ich jetzt schon mehrfach, wenn auch meist etwas früher am Tag. Das passiert aber wahrscheinlich nur bei Hütten, die man gut mit dem Auto erreichen kann…



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