NPL #051 - Von der Krutvasshytta zum Sivertgården

Ab heute also wieder Matschwetter und Temperaturen bis 10°C. Das ist nach den über 30°C ein ganz schöner Rutsch nach unten, aber in Norwegen ist eben alles extrem. Irgendwas dazwischen gibt es nicht. 

Ich ging also wieder zeitig los, weil da noch der wenigste Regen angesagt war. Trotzdem war natürlich der Fjellbirkenwald im Tal wieder regennass, so dass man gleich mal die erste Dusche bekam, ohne dass Regen von oben fiel. Der Blick nach dem Aufstieg dann zurück und voraus auf Berge mit Schneeresten. Irgendwann fing es an zu regnen. Die tiefhängenden Wolken versperrten die Fernsicht. Es gab immer mal ein Schneefeld zu queren. Eines sogar relativ ausgedehnt, so dass ich das Ende nicht erkennen konnte. Die Bäche waren aber gut und ohne Probleme watbar. Als es wieder vom Fjell runterging, wurde das Gelände dann doch sehr nass, aber damit hatte ich gerechnet. Heute würde jedoch das gesamte Schlussstück der Etappe auf einem Traktorweg bzw. einer Straße entlang führen, so dass man etwas aus der Pampe raus ist. 

Kurz vor einem Bach war ein Zelt aufgebaut, vor dem eine norwegische Flagge steckte. Nanu, noch ein NPL-Läufer? Aber dafür war das Zelt recht groß. Es stellte sich heraus, dass es eine Familie war, die vom Krutvatn auf der Nordlandsruta nach Sulitjelma wandern wollten und deren Eintrag des Tagesbesuches ich im Hüttenbuch der Krutvasshytta gelesen hatte. 

Im Sivertgården angekommen, hatte ich wie so oft das ganze Haus für mich. Das ist ein totaler Luxus, weil man ja trotzdem nur für sein Bett bezahlt. Heiße Dusche und warme Heizung tun einfach gut nach der Nässe und dass hier alle elektrische Schuhtrockner im Flur zu hängen haben ist sicher kein Luxus, sondern einfach notwendig. 

Übrigens Mobilfunkempfang ist hier ähnlich gut, wie im Brandenburger Wald. Emails rufe ich ich unterwegs auf dem Gipfel ab oder telefoniere, wenn ich unsicher bin, ob ich am Abend Wifi habe. Meist hat man eher schwedisches Netz. Elisabeth von Tverrelvnes hatte mir jedoch gesagt, dass sie zwar kein Mobilfunkempfang haben, dafür aber „fiber“, also Glasfaser. Der kleine aber feine Unterschied zum Brandenburger Wald.



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