NPL #048 - Von Storfiplingdalen nach Hattfjelldal

Am Morgen mal wieder ein mückenbedingt schneller Zeltabbau und dann ging es schon die über 100 Höhenmeter zurück auf die Straße. Von dort wechselte ich auf Feldwege, die entlang des Tals der Vefsna verliefen. Insgesamt ein schöner Weg, oft im Schatten, was bei den Temperaturen von wieder um die 30°C angenehm war. Die Flüsse, die aus den höher gelegenen Gebieten gespeist wurden, waren sehr voll - die Flächen hier jedoch schon gut abgetrocknet. Ich machte ein bisschen Tempo. Schließlich waren es wieder über 35 km und der Supermarkt in Hattfjelldal schließt am Sonnabend um 16 Uhr. Irgendwann sah ich im Tal Hattfjelldal liegen und im Hintergrund den Hatten, den Berg, der dem Ort seinen Namen verdankt. Wenn man ihn sieht, weiß man sofort, warum er „Hut“ heißt. Ich musste jedoch noch ein ganzes Stück bis zum Ort laufen, da ich auf der anderen Flussseite war. Die Brücke war ca. 3 km weiter und so ging es erst mal am Ort vorbei in die „falsche“ Richtung, bevor ich dann ins Ziel einbiegen konnte. 

Super, kurz nach 15 Uhr. Passt. Am Supermarkt dann der Hinweis, dass die Öffnungszeiten auf 18 Uhr verlängert wurden. Da wäre ja mindestens eine längere Pause locker drin gewesen! Egal. Einkaufen und wie immer schon mal einen Teil vor Ort vertilgen.

Zelten wollte ich am Fjellfolkets Hus, da es in Hattfjelldal keinen Campingplatz mehr gibt. Im Fjellfolkets Hus ist ein Museum, die Forstverwaltung, die Touristeninformation und ein Hotel untergebracht, zu dem ein WoMo-Stellplatz gehört. Ich hatte im Vorfeld abgeklärt, auf dem Acker daneben mein Zelt aufbauen zu dürfen und die Sanitäranlagen des WoMo-Stellplatzes mit zu nutzen. Gegen eine geringe Gebühr bekommt man einen Türcode, mit dem man den Sanitärbereich öffnen kann. Der funktionierte bei mir jedoch nicht, so dass ich froh war, noch einen Mitarbeiter anzutreffen, der organisierte, dass jemand vorbeikommt, der das repariert. 

Ich baute in der Zwischenzeit mein Zelt auf. Der Blick auf die WetterApp verhieß nichts gutes. Erst Gewitter und danach Regen mit Wind von 9 m/s, in Böen bis 27 m/s. Oh, das ist heftig. Vor allem neben einem Flugfeld, wo es keinen Windschatten gibt, den man nutzen kann. Das wird ein Stresstest für mich und das Zelt. Aber nun war es zu spät, um was anderes zu machen. Glücklicherweise wurde das Türproblem schnell behoben, so dass ich erst mal duschen konnte und später nicht noch mal das Zelt verlassen musste.

Das Unwetter war wirklich heftig. Ich kniete mich ins Zelt mit dem Rücken gegen die Zeltbahn auf der Windangriffsseite und stabilisierte den großen Gestängebogen abwechselnd mit dem Kopf oder der Hand. Nach einer halben Stunde wurde es weniger, schließlich hörte der Sturm auf und es regnete nur noch. Stresstest bestanden. Gehört aber nicht zu den Dingen, die man unbedingt wiederholen muss.





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