NPL #037 - Von Troset nach Verdal und Pausentag

Es gibt 2 Sachen zu feiern.

1. ALBA Berlin ist zum dritten Mal hintereinander Deutscher Meister geworden und

2. Ich habe innerhalb meines Norge på langs (Norwegen längs) mal eben ein Norge på tvers (Norwegen quer) beendet, sogar im Mittelstück zwischen Schulzhytta nach Hegra auf der DNT-Route (www.norgepatvers.no)

Aber der Reihe nach.

Frühmorgens ging es erst mal über schöne hohe (nasse) Wiesen den Hang hinauf, wo von man einen großartigen Blick zurück hatte. Die Gegend hier wird sehr landwirtschaftlich genutzt - mehr Schafe als Rentiere, die sich aber genauso immer auf den Weg stellen. Die ersten 10 km ging es ziemlich hoch und runter, und die Wege waren matschig. Dann kamen jedoch wieder breite Schotterwege, so dass ich schnell voran kam und meine Mittagspause an der Klosterruine in Munkeby machen konnte. Danach ging es wieder über schöne Wiesen und ein einheimisches Pärchen sprach mich an, welches gerade ihren Hund ausführte. Ich wäre in die falsche Richtung unterwegs, der Weg nach Trondheim wäre dort - hier ist die Richtung nach Stiklestad. Ich erklärte, dass das alles seine Ordnung habe und die Richtung stimmt. Dann die obligatorische Frage wo aus Dänemark ich herkomme, was ich dann immer wieder zur Freude aller aufkläre. Der Mann erklärte mir noch, ich würde so klingen, wie sein kleiner Sohn, der nach Dänemark gezogen ist. Das fand ich sehr lustig. 

Weiter ging’s dann auf den Campingplatz von Verdal. Die Lage ist eigentlich nicht so prickelnd, irgendwie im Off auf einem Acker mit Blick rüber zum Industriehafen, nicht weit zur E6. Aber die Chefin ist supernett. Ich wollte mir zur Feier des Tages (siehe Punkte 1 und 2 oben) eine Waffel und eine Brause bei Ihr kaufen und die hat sie mir einfach geschenkt. Warum? Weil wir uns so nett unterhalten haben, weil ich so verdreckt und abgerissen aussah, weil NPL auch für Norweger eine Nummer ist? Ich weiß es nicht. Vielleicht alles. 

An meinem Pausentag war wieder Wäsche waschen angesagt. Das letzte Mal war in Fjällnäs. Seitdem nur Matsch und Moor, was man besonders den Hosen ansah. Außerdem musste eine Entscheidung über den weiteren Wegeverlauf her. Ich brütete den ganzen Vormittag über Schneehöhen und Wasserständen im Boden. Ich hatte immer noch gehofft, über Snåsa in Richtung Røyrvik zu gehen. Aber das hieße anschließend Børgefjell. Dort liegen derzeit noch zwischen 1 und 1,5 m Schnee, der zwar gerade abtaut, aber der Wasserstand im Boden ist extrem hoch und die Flüsse werden randvoll sein. Alle mit denen ich darüber spreche, raten ab.

Die Alternative ist der Nordleden verkehrtherum bis Grong und dann ca. 100 km E6, wobei man diese an einigen Stellen mit Nebenstraßen umlaufen kann, ab Majavatn dann in Richtung Hattfjelldal und von dort hoffentlich auf die Nordlandsruta. Auch keine prickelnde Variante, weil viel Hauptstraße, aber groß andere Alternativen hat man an der Stelle nicht.

Also ab in die Stadt einkaufen - eine Innenstadt hat Verdal eher nicht - und Hörbücher für die Straßenpassagen aus der Stadtbibliothek runterladen. Ein bisschen Bammel habe ich schon vor der E6. Mal sehen, wie‘s wird. Vorher habe ich ja noch ein paar Tage auf dem Nordleden.

Ach so, rein der Vollständigkeit halber.

Insgesamt sind es jetzt (lt. Navi):

Gesamtlänge: 893,2 km

Anstiegshöhe: 20.036 m

Über ein Drittel der Strecke ist geschafft. Ich bin jetzt ca. auf der Höhe von Vera, wohin ich lt. Planung ca. 100 km weniger gebraucht hätte.



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