NPL #036 - Vom Ersgård Camping nach Troset

Die Etappe für den heutigen Tag würde lang werden. Ich wollte 2 „normale“ Pilgeretappen auf einmal abreißen, also über 35 km. Ach ja, ich hatte ja vergessen zu sagen, dass ich wieder auf den Olavsvegen unterwegs bin, jedoch eigentlich als Falschfahrer. Ich laufe entgegen der Hauptpilgerrichtung. Diese verläuft auf dem Hauptpilgerweg (Sundsvall - Trondheim), wo ich gerade bin, genau in die entgegengesetzte Richtung. Somit kommen mir alle Pilgerer mit fragendem Blick entgegen und wenn man 2 Tagesetappen läuft, sieht man alle Pilgerer, die innerhalb von 2 Tagen dort unterwegs sind. Die Zahl der Wanderer, die ich hier treffe ist ziemlich angestiegen im Vergleich zur vorherigen Strecke, so dass ich nicht mehr alle erwähne. Außerdem gehen auch mache einfach vorbei, so dass sich gar kein Gespräch entwickelt. 

Ein nettes hatte ich dagegen mit Rolf aus Kopenhagen an einem Rastplatz. Da musste ich dann die norwegischen Bestandteile aus meinem Kauderwelsch wieder entfernen. Jedoch habe ich aus Versehen die norwegischen Zahlen benutzt. Die sind nämlich einfacher, als die dänischen. Macht nichts, Rolf und ich haben uns trotzdem prima verstanden. Er grüßt København von mir und ich das Nordkapp von ihm.

Die Strecke war einfach zu gehen - meist breite Schotterwege. Hinter einer Kurve stand jedoch plötzlich in 30 m Entfernung ein Elch am Wegesrand. Wieder kein Foto. Als ich die Kamera startklar hatte, war der Elch im Dickicht verschwunden. 

Dann überraschte mich noch ein Hagelschauer. Als sich die Größe der Hagelkörner von 2 mm auf 5 mm vergrößerte, hoffte ich dass es nicht noch mehr wird. 5 mm merkt man an den Schultern schon sehr. Kopf ging, da habe ich ja ordentliches Gewuschel drauf.

Aufgrund der einfachen Strecke schaffte ich die Doppeletappe von fast 39 km. Ich bezog eine Grillhütte zusammen mit einer Holländerin. Sie hatte vielleicht grillen und räuchern verwechselt, jedenfalls legte sie immer fleißig Holzscheite auf, die einfach nur qualmten. Damit wir es schön warm haben. Ich riss dann immer mal die Tür auf für frische Luft. Ich bin doch nicht gesund übers Fjell gekommen, um mir jetzt eine Kohlenmonoxidvergiftung zu holen.

Heidi, der der Trosethof gehört, baut diesen gerade als Pilger- und Wellnesscenter mit Kapelle (mit Grundstein vom Nidarosdom) um. Sie hat die Zeichen der Zeit erkannt und nutzt die Lage des Hofes am Pilgerweg.



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