NPL #035 - Von der Kvitfjellhytta zum Ersgård Camping

Heute geht es also erstmal wieder runter ins Tal. Es ist noch früh, als ich aufbreche. Die Sonne scheint und dampft Wolken aus den nassen Wiesen. Man merkt wieder, dass weiter unten alles schon viel grüner ist. Hier ist der Frühling da und das fühlt sich richtig gut an. 

Der Weg ist heute über große Teile mit Holzbohlen ausgelegt, so dass man sogar mal wieder ein bisschen Tempo machen kann. Ist auch ganz gut, weil ich heute eine längere Strecke vor mir habe. Als ich am Flaksjøen wieder auf die ersten Häuser treffe, sprechen mich 2 Männer an. Den einen verstehe ich gar nicht und der andere übersetzt den Dialekt seines Kumpels dann in ein Norwegisch, was ich verstehe, woraufhin ich in meinem Norwegisch-Dänisch antworte. 

Ich weiche dann vom markierten Weg ab und gehe zur Festung Hegra. Das besondere an dieser Festung ist, dass sie erst 1910 erbaut wurde, um nach der Unabhängigkeit die östliche Richtung von Trondheim gegen die Schweden verteidigen zu können. Von hier kann man das Tal der heutigen E14 gut überblicken. Genutzt wurde sie dann aber im 2. Weltkrieg 1940 gegen die Deutschen, die hier auch einige Verluste erlitten, denen die Norweger letztendlich aber unterlegen waren. Die Anlage ist komplett in den Fels reingehauen und man kann die Gänge und unterirdischen Räume besichtigen. 

Leider gab es kein Licht, so dass ich mich nicht so weit hinein traute. Dann fiel mir aber ein, dass ich eine Stirnlampe im Rucksack habe. Die ist zwar nicht besonders leuchtstark, aber zur Orientierung ging’s. In den tropfnassen Höhlenräumen gab es eingebaute Kamine zum Beheizen und es standen sogar Metallbetten in den Mannschaftsräumen. Irgendwie war das alles ganz schön gespenstisch so nur mit der kleinen Funzel in der Hand. Als ich mir dann vorstellte, dass jemand von außen die vergitterte Eingangstür verschließen könnte, ging ich lieber schnellst möglich wieder raus ans Tageslicht.

Von der Festung ging es dann nach Hegra in den Ort zum Einkaufen und danach vollgepackt mit Essen entlang der E14 zum Campingplatz, der ein Angler-Hotspot zu sein scheint.



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