Dass die Nacht recht kalt war, habe ich am Kopf gemerkt. Schlafsack und Isomatte halten gut warm, aber bei zu viel Kälte muss dann die Mütze ran. Und in dieser Nacht hätte selbst die wärmer sein können. Beim Aufwachen sah ich dann, dass das Innenzelt am Außenzelt festgefroren war. Der Blick aufs Mobiltelefon - richtig, 0 °C. Am letzten Maiwochenende auf unter 450 m üNN! Dass mir das Zelt zufrieren würde, damit hatte ich erst Ende August im Norden gerechnet. Ein Blick in die App bestätigte - überall 15 bis 20 °C, nur ich sitze im einzigen Kälteloch.
Ändern kann man es ja nicht und die Etappe ist lang, also los. Erst mal ging es lange über Schotterstraßen bergauf, bis ich nach über 1/3 der Strecke in den Wald abbiegen konnte. Einige anstrengende Steigungen und Hochmoorflächen später kam ich auf dem Gipfel bei ca. 770 m üNN an, um dann auf der anderen Seite wieder abzusteigen. Ich erreichte den beliebten Wintersportort Trysil, was an den vielen Skihütten, Pisten, Schneekanonen und Liftanlagen nicht zu übersehen war. Aber irgendwie sehen Wintersportorte im Sommer immer ein bisschen trostlos aus. Einzig die noch vorhandenen Schneerampen auf der Buckelpiste hatten grafischen Wert.
Schnell noch ein paar nichtnorwegische Erdbeeren und norwegische (Schoko-)Milch gekauft und dann ab auf dem Campingplatz. Nach den Tagen in Nässe und Kälte war ich nicht nur körperlich ganz schön fertig. Sonne wäre mal schön!
Kurze Info: Aus irgendwelchen Gründen synchronisiert das Navi diese Teilstrecke mit dem Mobiltelefon nicht. Ich habe sie bei MapShare deshalb als Route reingeladen. Hat nun so unschöne Punkte, aber anders kriege ich es gerade nicht hin. Aber ich hoffe, dass es mit der Gesamtstrecke angezeigt wird.
Ach so, fast hätte ich vergessen zu schreiben, dass ich heute die zweite Planungetappe abgeschlossen habe. Insgesamt sind es jetzt (lt. Navi):
Gesamtlänge: 429,3 km
Anstiegshöhe: 8.847 m
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