NPL #016 - Von Elverum nach Renosdammen

Eigentlich hatte ich gehofft das vorhergesagte kleine Regenfenster am Morgen zum Zeltabbau zu nutzen, aber leider hatte sich das nach vorn verschoben. Also wieder alles nass einpacken. Es war auch klar, dass es mindestens bis zum Nachmittag kräftig regnen soll. Egal. Wenn ich immer auf gutes Wetter warte, komme ich nie an. 

Am Anfang ging’s an der Straße aus der Stadt raus. Dabei kam ich sogar an einer Skischanze vorbei. An dieser Etappe hatte ich im Vorfeld länger gegrübelt und nichts besseres gefunden, als abseits der Hauptstraße die Straße durch die Dörfer zu laufen. Ist zwar etwas länger, aber ich hoffte dass es nicht so eintönig sei und vielleicht nicht die ganze Strecke Asphalt. Da hatte ich mich leider getäuscht. Glücklicherweise gab es oft Geh- und Radwege, leider jedoch kaum Überdachungen, die sich bei dem Wetter als Pausenplatz angeboten hätten. Man hat den Eindruck, dass in diesem Land prozentual mehr Mülltonnen und Briefkästen überdacht sind, als Bushaltestellen. Nach fast 9 km fand ich dann doch ein solch seltenes Exemplar. Also erst mal hinsetzen. Irgendwie schien es heute auch kälter zu sein, oder bildete ich mir das bloß ein? Ein Blick auf die Wetter-App sagte 4°C, gefühlt wie 1°C. Da sollte ich auch mit Fleecejacke unter der Regenjacke nicht ins Schwitzen kommen. 

Viele unüberdachte Bushaltestellen später konnte ich dann endlich von der Straße abbiegen. Es ging bergab, der Weg wurde schmaler und irgendwann war es nur noch ein Bach, der mir entgegenkam. Also seitlich weiter. Doch auch der Bauer schien den Weg nicht als solchen anzusehen und hatte ein paar Weidezäune quergestellt - am Ende dahinter die „rettende“ Schotterstraße. Also erst mal schauen, ob Strom drauf ist - war nicht - und dann mit Riesenrucksack durchklettern. 

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole - auch hier war ich mal wieder auf einer Flüchtlingroute unterwegs, was mir der Wegweiser zeigte. Diesmal gab es aber noch eine interessante Zeichnung dazu, wo damals die Grenzposten standen und wo überall militärische Stellungen waren. Also so langsam kenne ich mich in dem Thema aus.

Weiter ging’s auf der Schotterpiste zwischen schönen Hochmoorflächen. Es hatte nun auch endlich aufgehört zu regnen und die Sonne kam ein bisschen raus. Das entschädigte ja ein bisschen für den Rest der Etappe. 

Angekommen an der Renosdammenhytta versuchte ich die Temperatur der laut Besucherbuch seit Mitte Januar nicht mehr benutzten Hütte von ca. 5°C auf ein erträgliches Maß zu steigern. Auch wenn der Ofen etwas Überredungskünste brauchte, schaffte ich es doch auf kuschelige 18°C. Außerdem konnte ich die nasse Ausrüstung super trocknen.

Am Abend hielt noch ein Auto in der Nähe - ein norwegisches Pärchen, das an der Hütte fischen wollte. Wir haben uns nett unterhalten. Danach noch etwas Tagebuch schreiben und dann nur noch schlafen.




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