NPL #010 - Von Innomhaug nach Risebru

Da ich den Raknehaugen gestern schon angeschaut hatte, konnte ich gleich die schöne Allee hinuntergehen und so ein paar Meter abkürzen. Dann mal wieder die Bahnlinie und die E6 gekreuzt und durch den Wald zum Nordbytjernet, einem See gleich in Stadtnähe um den herum sich eine Parkanlage erstreckt. Hier habe ich das erste Mal Mülleimer gesehen, die ausschließlich zum Wegschmeißen von Wegwerfgrillen gedacht sind. Da darf nichts anderes rein.

Danach ging es wieder auf den Asphalt - erst Radweg und später Straße. Manchmal verpasse ich ja den Abzweig, wenn ich so vor mich hinlaufe, aber so falsch kann ich gar nicht gelaufen sein. Rechts ein Gedenkstein in vietnamesischer Sprache, ein beflaggtes Haus und ein Park mit Buddhafiguren, Kirschbäumen und Holzpavillions… Als mich der Bus nach Eidsvoll überholte, war klar, dass ich immer noch in Norwegen bin. 

Dann ging es wieder in Richtung Flugplatz Gardermoen. Erst entlang riesiger Halden kam ich später in ein Naturschutzgebiet. Eigentlich war es ganz idyllisch, wenn nicht aller paar Minuten die Triebwerke gestartet würden und die Flugzeuge hinter dem Wald hervorkommen würden. Aber da es nachher wieder auf die Straße ging, wollte ich hier meine Pause machen. Also hinsetzen und sich ein bisschen mit Chemtrails berieseln lassen. 

Dabei habe ich noch mal über mein Gespräch mit dem Niederländer gestern nachgedacht, der auch in Innomhaug übernachtet hatte. Er war dort als Zwischenstopp zu seinem Weiterflug nach Svalbard. Keine Ahnung, vielleicht sitzt er ja jetzt in einem Flugzeug, das da oben fliegt. Er wollte nach Svalbard, um Fotos zu machen und würde in weniger als einer Woche zurück fliegen. Und später im Jahr würde er noch für 2 Wochen nach Grönland fliegen. So bereist er die ganze Welt. Ich habe ihn dann im Laufe des Gesprächs gefragt, wie warm es in Svalbard gerade wäre. Er meinte ungewöhnlich warm, so 1 bis 2°C. Ich weiß nicht, ob er verstanden hat, dass das nicht gut ist und auch auf sein Verhalten zurück geht. Ich verstehe nicht, warum so sensible Gebiete, wie Svalbard oder Grönland unbedingt touristisch erschlossen werden müssen, mit allen verbundenen Problemen. 

Nun, für mich ging’s zu Fuß weiter - jetzt wieder auf der Straße. An einer Stelle bin ich fälschlicherweise auf einen Feldweg gewechselt und als ich das bemerkte, wollte ich nicht mehr umkehren. Da die Etappe heute kurz war, war der Umweg nicht so schlimm. Es führte mich zu einer riesigen Kaserne und von dort wieder auf die richtige Straße. Kurz vor Risebru querte ich noch ein paar Zäune und lief innerhalb eines Vogelschutzgebietes, in dem reges Treiben herrschte, bevor ich an der historischen Rise Bro (Rise Brücke) ankam, nach dem der Hof benannt ist. Hier werde ich nach der kurzen Etappe übernachten. Morgen will ich früh aufbrechen. Da wird der Teilabschnitt wieder etwas länger.



Kommentare

  1. det lilla Storsjöodjuret20 Mai, 2022

    🤔 ich glaube, der Niederländer reflektiert nicht, dass sein Tun, mit dazu beiträgt, warum es auf Svalbard jetzt schon so warm ist - sicher ähnlich wie, viele andere, die in den Flugzeugen sitzen, die in Gardemon oder irgendwo anders auf der Welt starten. Schwer zu sagen, wo da die Grenze ist.

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  2. Ich war vor einer Woche selbst in Gardermoen und bin erstaunt wie schoen die Natur, mit LSG und Waeldern rundt um den Flugplatz ist. Da brauch man echt kein Geld fuer ein Hotell ausgeben. So haben wir es bisher immer gehandhabt. Zelten im Wald und dann am narchsten Tag weiter.

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    1. Ja, wenn man die Geräusche von Flugzeugen, Bahn und Autobahn nicht hätte, könnte man meinen, man sei irgendwo im Off.

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