NPL #003 - Von der Ravnsjøhytta zur Askerøydhytta

Nach gutem Schlaf sieht alles schon besser aus. Blasenpflaster musste die Überbleibsel des gestrigen Tages fixen - Espen sagte nur „Oyoyoy“, als er das sah. Während ich noch frühstückte, kamen 3 Männer vom DNT Vannsjø, die als Dugnad-Projekt eine Nebenhütte als Bad ausbauen und auch die Kaffeemaschine austauschten, die kaputt war. 

Als ich losgehen wollte, kam ein Mann und sprach mich auf deutsch an, dass er das sehr imponierend findet, dass ich von Halden bis Lillestrøm laufe. Das sage ich allen, die mich fragen, weil NPL zu denken für mich derzeit noch zu groß ist. Ich sagte ihm, dass ich imponierend finde, wie sie als Freiwilligenarbeit solche Projekte durchführen. Er meinte noch, dass hier in der Gegend kaum Leute unterwegs wären, was sehr schade wäre, weil es eine schöne Gegend sei. Recht hat er und leider auch mit der Vorhersage, dass die Etappe zur Askerøydhytta schwierig zu gehen wäre. Aber am Ende gäbe es einen gut ausgezeichneten Wanderweg. Hatte ich bis dahin noch auf eine Ausruhetappe gehofft, war nun klar, dass irgendwo Probleme lauern würden - zusätzlich zum Regen, der auch heute angesagt war. 

Erst mal in Svinndal den Laden gestürmt und Käse, Brötchen, Skyr und Schokomilch gekauft. Den Rucksack und mich wieder wetterfest verpackt ging es weiter. An einem See vertilgte ich mein eben erworbenes Frühstück. Anfangs ging es noch auf gut ausgebauten Wegen, dann wurde es zunehmend kniffliger. An einer Gabelung entschied ich mich lt. Navi für einen Pfad, der an einem Bach vor dichtem Fichtendickicht endete und nicht weiterging. Ich versuchte ihn noch zu finden und pflügte mit meinem Riesenrucksack wie eine Herde Büffel durchs Fichtendickicht, aber das war nichts. Ich stand auf einmal vor einer riesigen sumpfigen offenen Fläche. Auch hier suchte ich den Weg und fand einen blau markierten Baum, aber keinen Weg oder eine weitere Markierung, die geholfen hätte. Also versuchen den anderen Weg zu gehen. Der war blau markiert und endete, wie befürchtet an genau dem Baum von eben. Da Zurückgehen aufgrund der langen Strecke keine Alternative war, entschied ich mich, entlang von Elchpfaden zu laufen, die irgendwie in meine Richtung gingen. Elche scheint es hier viele zu geben, wenn nicht, haben die hier lebenden eine gute Verdauung. Die neue Wegmarkierung waren also Elchkackehaufen. Das ging dann einigermaßen gut und am Ende dieses Moores fand ich auch meinen Pfad wieder, der dann nach einigen Metern zu einer 10 m breiten Piste wurde, wo ich überlegte, ob hier Planum für eine Autobahn geschoben wurde. Den Weg konnte man jetzt nicht mehr verfehlen und so ging ich entlang kleiner Straßen weiter bis zur Kirche in Våler, wo ich eine kleine Pause machte, um dann die restlichen 5 km bis zur Askerøydhytta in Angriff zu nehmen. Die waren dann schnell erledigt, so dass ich am Abend mein Zelt neben dieser kleinen Grillhütte am See aufstellte.




Kommentare

  1. Hallo Manja, ich habe deinen Blog über https://simonpatur.de gefunden.
    Ich wünsche dir eine schöne und erlebnisreiche Tour, nicht nur bis Lillestrøm, sondern auch darüber hinaus. :-) Über die von dir beschriebenen Wegmarkierungen musste ich etwas schmunzeln, aber solange sie dich zum Ziel führen...
    Simone und ich verfolgen gespannt den weiteren Verlauf deiner Reise und freuen uns über weitere Berichte. Bei uns steht das Abenteuer für nächstes Jahr an. Also nochmal: God tur!

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    1. Ja, manchmal muss man als Wegweiser eben das nehmen, was da ist… Heute ist wieder ein Stück Olavsveg. Da werden es wohl wieder die „normalen“ Markierungen.

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  2. Hallo Manja, toll wie du den Weg findest 😆👍. Weiterhin viel Erfolg und Spaß. Liebe Grüße Barbara

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  3. Liebe Manja, Brigitta hat mir den Link zu Deinem Blog geschickt. Ich finde Dein Vorhaben großartig! Dir einen guten Weg und tolle Erlebnisse! Herzliche Grüße von Katrin (ja, die vom Studium 😜)

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    1. Mensch, lange nichts mehr gehört. Schön, dass Du dabei bist!

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